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Parkinsonsche Krankheit und verwandte Krankheitsbilder

In Deutschland leiden schätzungsweise 80.000 bis 160.000 Menschen an der Parkinson-Krankheit. Die Erkrankung tritt vorwiegend zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr in Erscheinung, selten bereits in jüngeren Jahren. Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

 

Bei der Parkinson-Krankheit (benannt nach dem Erstbeschreiber, dem englischen Arzt James Parkinson; manchmal auch „Schüttellähmung" genannt) kommt es aus bislang ungeklärter Ursache zu einer langsam voranschreitenden Degeneration von bestimmten Nervenzellen im Gehirn, die normalerweise den Botenstoff Dopamin produzieren.

 

Dieser Dopaminmangel führt zu den typischen Krankheitserscheinungen: Schwierigkeiten, Bewegungen auszuführen; Zittern der Gliedmaßen in Ruhe; Muskelsteifigkeit; Gangstörungen. Häufig ist auch das Riechvermögen vermindert. Zu Beginn der Erkrankung ist in aller Regel nur eine Körperhälfte betroffen. Aufgrund der Muskelsteifigkeit bestehen oft Schmerzen im Nacken, in der Schulter und im Arm, so dass anfangs eher an ein orthopädisches Leiden gedacht wird.

 

Die Krankheit verschlimmert sich im Laufe von Jahren allmählich, so dass es zu einer zunehmenden Einschränkung der Beweglichkeit kommt und die Gefahr von Stürzen zunimmt. Nicht selten treten auch depressive Verstimmungen auf. In fortgeschrittenen Krankheitsphasen kann es zu Einschränkungen der geistigen Leistungsfähigkeit kommen. Kreislaufregulationsstörungen, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Stuhlverstopfung und Potenzstörungen können hinzu treten.

 

Die Diagnose wird vor allem durch eine sorgfältige neurologische Untersuchung sowie das gute Ansprechen auf eine probatorische medikamentöse Behandlung gestellt. Laboruntersuchungen und bildgebende Untersuchungen des Gehirns dienen vor allem dem Ausschluss anderer Krankheiten, die zu ähnlichen Symptomen führen können.

 

Die Parkinson-Krankheit ist nicht heilbar. Die Krankheitssymptome können aber über viele Jahre hinweg gut durch Medikamente und durch Krankengymnastik gelindert werden. Nach langjähriger Behandlung wird die Therapie schwieriger: Es kommt häufig zu Wirkungsschwankungen der Medikamente, so dass die Patienten sich abwechselnd sehr schlecht bewegen können und dann wieder zappelige, überschießende Bewegungen machen. Auch kann es zu Verwirrtheit und Halluzinationen kommen. Aus diesem Grunde muss die medikamentöse Behandlung immer wieder dem aktuellen Krankheitsstand angepasst und verändert werden. Bei manchen Patienten kann es erforderlich und sehr hilfreich sein, die Medikamente kontinuierlich über eine Pumpe zu verabreichen, entweder durch eine Nadel ins Unterhautfettgewebe oder durch eine Dünndarmsonde, die durch die Bauchdecke gelegt wird. Manche Patienten erfahren eine deutliche Linderung ihres Leidens durch eine sogenannte Tiefenhirnstimulation (auch Hirnschrittmacher genannt); hierfür wird durch einen Neurochirurgen eine Sonde in das Gehirn geschoben, die an einen Stimulator angeschlossen wird, der regelmäßige elektrische Impulse in das Gehirn sendet.

 

Außer der eigentlichen Parkinson-Krankheit gibt es eine ganze Reihe anderer, seltenerer Erkrankungen, die zu ähnlichen Beschwerden führen können. Dazu zählen weitere sogenannte neurodegenerative Erkrankungen, das sind vor allem die Multisystem-Atrophie (MSA), die Progressive supranukleäre Blickparese (PSP) und die Kortikobasale Degeneration (CBD). Auch als Folge mehrerer kleiner Schlaganfälle kann es zu Parkinson-artigen Erscheinungen kommen. Bestimmte psychiatrische Medikamente, sogenannte Neuroleptika, führen häufig zu einer Parkinson-ähnlichen Bewegungseinschränkung. Auch eine Abflussstörung von Nervenwasser aus dem Gehirn (ein sogenannter Normaldruckhydrocephalus) kann zu Verlangsamung und Gangstörung führen. Die Behandlungsmöglichkeiten richten sich nach der jeweiligen Ursache.

 

In unserer Praxis erfolgt eine sorgfältige Diagnostik, eine ausführliche Beratung über die Erkrankung und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten nach aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien sowie eine regelmäßige Betreuung unter Einbeziehung der Angehörigen. Bei fortgeschrittener Parkinson-Krankheit mit häufigem Wechsel zwischen schlechter und übermäßiger Beweglichkeit ist eine ambulante videounterstützte Therapie möglich. Die Praxis ist Mitglied im Arbeitskreis Parkinson-Syndrome Berlin e.V.